Meine Ideen für Europa

Am 16.06.2023 hatten die 7A und 7B einen Workshop zum Thema “Meine Ideen für Europa”. Es waren fünf Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Bereichen der EU bei uns zu Gast. Nach einer Vorstellungsrunde gab es eine kurze Fragerunde, moderiert von Anna und Moritz, bei der die Schülerinnen und Schüler Fragen zu den unterschiedlichen Bereichen, wie Außenpolitik, Bildung, … stellen konnten. Danach wurden wir in 5 Tischgruppen geteilt. An jedem Tisch saß eine/r der Vertreterinnen bzw. Vertreter, denen man nochmals spezifische Fragen stellen konnte, und wir konnten von einem Tisch zum anderen wandern und uns auf unterschiedliche Diskussionen einlassen.

Es war ein sehr kurzweiliger und interessanter Vormittag zum Thema EU!
Kommenden Herbst werden wir das Haus der Europäischen Union in der Wipplingerstraße in Wien besuchen. https://austria.representation.ec.europa.eu/index_de

Im Folgenden finden Sie die Zusammenfassungen der einzelnen Diskussionstische:

Demokratie und Europa: Werde ich gehört? mit Dr. Christian Gsodam (EU Ausschuss der Regionen, Brüssel) (zusammengefasst von Elif Karauguz)

Das erste Thema, dass von Herrn Gsodam angesprochen wurde, war, ob die EU selbst demokratisch ist oder nicht. Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig: Ja, ist sie. Minister, Kommissionen, Ministerrat, Parlament – alle werden demokratisch gewählt.

Jedoch war die Demokratie nicht immer schon da – und sie könnte auch verloren gehen. Damit sie aber erhalten bleibt, hat man als Einzelperson viel Verantwortung. Die Teilnahme an demokratischen Wahlen reicht nicht für eine lebendige Demokratie, man sollte auch bei Volksbegehren dabei sein und sich in Parteien engagieren. Man muss eine Meinung haben, um sie dann vertreten lassen zu können.

Laut Churchill ist die Demokratie keine besonders gute Staatsform, aber sie ist die beste, die man kennt und hat.

Und was die manchmal sehr langwierigen Entscheidungen in einer Demokratie betrifft: Schneller ist nicht gleich besser. Schnelle und einseitige Entscheidungen können zu Krieg und anderen Katastrophen führen.


Die Außenpolitik der EU: Wie hilft mir das? mit Botschafter Mag. Maximilian Hennig (Bundesministerium für internationale und europäische Angelegenheiten, Wien) (zusammengefasst von Leila Offinassinga)

Gefragt, ob das kleine Österreich in der EU überhaupt eine Rolle spielt, sagte Botschafter Hennig: „Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen fressen die Langsamen.“

Weitere diskutierte Themen:

  • Beziehung Österreichs zu anderen EU- Ländern (interessanterweise hat Ö nicht mit Deutschland die besten Beziehungen, wie man denken würde, sondern mit skandinavischen Ländern, wie Finnland)
  • Einfluss von Österreich in der EU
  • Interesse der EU am Beitritt der Balkanstaaten
  • Arbeitschancen von Nicht-EU Bürgern in der EU
  • Zuwanderung
  • Aufgaben eines Botschafters
  • Ukraine-Krieg
  • Weibliche Vertretung in Sitzungen (leider viel zu wenig)
  • NATO
  • BREXIT

„Wenn´s den Nachbarn gut geht, geht es uns gut.“ – Es ist sehr wichtig, Partnerschaften aufzubauen und alle Länder sicher zu gestalten. Österreich hat einen kleinen Binnenmarkt, deshalb sind Importe und Exporte sehr wichtig für uns.
Insgesamt waren alle Diskussionsrunden sehr interessant.


Bildung und Jobs – meine Chancen in Europa. mit Margot Möslinger, M.A. MSc (Europ. Kommission, Brüssel) (zusammengefasst von Julia Kobierska)

Im Ausland zu studieren ist wie umziehen im eigenen Land. Mithilfe des Europasses kann man seinen Lebenslauf online erstellen. Auf diese Weise können persönliche Informationen, wie besondere Fähigkeiten und Sprachen, in ganz Europa gesehen werden.

Was für eine Ausbildung oder für ein Studium im Ausland spricht, ist, dass man Netzwerke in ganz Europa knüpft, unglaubliche Erfahrungen sammelt und viele neue Kulturen kennenlernt.

Am Tisch “Bildung und Jobs” haben wir viel über das Erasmus-Semester erfahren. Hierbei handelt es sich um einen Austausch in ein anderes EU-Land im Rahmen des Studiums. Als wir über dieses Thema redeten, stellte sich die Frage „Wo gehe ich hin, um ein Erasmus-Semester zu machen?“ –> Am Anfang des Studiums geht man zum Internationalen Büro und erkundigt sich. Da kann man sich das Land und die Uni aussuchen.

Das Europäische Jahr der Kompetenzen – was bringt mir das? mit Mag. Yasmin Soetopo MES (Wirtschaftskammer Östereichs, Wien) (zusammengefasst von Danial Ahmadi)

Was sind die Klimaziele der EU? Schafft es die EU, klimaneutral zu werden?

Inwiefern ist die Forschung im Bereich erneuerbare Energie seit Beginn des Ukrainekriegs intensiver geworden?

Wie groß ist der Einfluss der EU auf China und die USA?

Wie sieht die Inflation in Österreich in den nächsten Jahren aus?

Wie kann man unterbesetzte Bereiche des Arbeitsmarktes attraktiver machen?


Die Rolle der Stadt Wien in der EU. mit Peter Florianschütz, M.A. MLS (Abg. zum Gemeinderat, Wien, und stv. Mitglied Ausschuss der Regionen, Brüssel) (zusammengefasst von Merlin Schertler)

Kurzzeitvermietungen: AirBnB und ähnliche Dienste sorgen für eine Verknappung des Wohnungsmarkts. Es gibt EU-weite Lösungspläne.

Umsetzung der SDGs

Europäisches Jahr der Kompetenzen: Die Stadt Wien unterstützt das „European Year of Skills“

Antworten auf Fragen von Schüler(-inne-)n:

Gestern waren Sie noch in Brüssel, sind Sie geflogen? – Ja, der Zug braucht ca. 13 Stunden und ist derzeit leider noch deutlich weniger komfortabel als Flüge. Herr Florianschütz bekommt Spesen (z.B. Reisekosten) von Brüssel bezahlt.

Wenn Sie Terminkonflikte zwischen EU und Wiener Sitzungen haben, wo gehen Sie hin? – Zur EU-Sitzung, da er dort eine Führungsrolle hat, während er in Wien nur einer von ca. 40 Abgeordneten ist.