Auf den Spuren der Wiener Abfallentsorgung

Wussten Sie, wie viele Tonnen an Müll in einem Jahr von der MA48 gesammelt werden? Ich war sehr überrascht, wie viel Abfall wir in einem Jahr in Wien produzieren- alles das haben wir, die 7A und 5A, auf unserem Ausflug mit der MA48 erfahren.

Jährlich sammelt die MA48 eine Million Tonnen an Müll von den Haushalten. Umgerechnet sind das im Jahr durchschnittlich 550 kg pro Person. In den USA sind die Zahlen sogar noch höher und liegen bei einem durchschnittlichen Müllverbrauch von 700 kg pro Person! Kaum vorstellbar, wie viel Müll wir tagtäglich produzieren…

Der meiste Müll ist Restmüll, Altpapier und Biomüll. Erschreckend dabei ist leider, dass 50 % der Stoffe, die im Restmüll landen, falsch einsortiert sind, und überhaupt nicht mit hineingehören…  Das führt zu großen Herausforderungen, auch beim Biomüll: Biomülltonnen gibt in einigen Bezirken schon nicht mehr, da zu viele falsche Materialien, die sich schwer abbauen lassen, (Plastiksackerl, etc.) in die Tonnen geworfen wurden. Gleich zu Beginn fuhren wir mit einem Bus durch die Kompostieranlage am Ölhafen Lobau, dort konnten wir die Aufbereitung und Kompostierung der biogenen Abfälle zu Kompostbergen beobachten. Zuerst wird der ganze Abfall aus den Tonnen mit großen Mistwägen zu Platz transportiert und dort gehäxelt. Anschließend wird der Bioabfall als großer Berg abgelagert. Der Mistplatz war riesig und voller Biomüllbergen! Der Biomüll wird hier nur für 6 Wochen gelagert, anschließend kann man sich ihn sich entweder als Dünger kostenfrei abholen oder er wird zusammen mit Erde vermischt und als Blumenerde verkauft!

Danach besichtigten wir die Deponie Rautenweg. Diese zweite Station der Rundfahrt war riesig, 80 Fußballfelder groß – die höchste Erhebung der Donaustadt! Dort werden abgesichert zum Grundwasser die Rückstände aus den Müllverbrennungsanlagen (Flötzersteig, Spittelau) deponiert. Diese Abfallreste, die nach der Verbrennung übrig bleiben, sind Asche und Schlacke. Sie werden aufgetürmt und mit einer Rekultivierungsschicht überzogen. Diese Rekultivierungssicht besteht aus Gras und Blumen- daher können hier auch Ziegen leben. Wir haben sie gesehen- sie sind unglaublich süß!

Der Mistplatz am ehemaligen Gelände des Rinterzelts ist relativ neu. Dort konnten wir dann die verschiedenen Mulden für Sperrmüll, Altstoffe, Elektrogeräte, … und auch die Abgabestelle für Sondermüll genauer unter die Lupe nehmen.

Der krönende Abschluss der Rundfahrt war ein Besuch beim MA48 Tandler, bei dem wir lange Zeit hatten, um zu stöbern und uns etwas zu kaufen. Es gab alles! Autos, Fahrräder, Kinderbücher, Schuhe, Kleider, Schmuck, Einrichtungsgegenstände, einfach alles! Die exklusiven Einzelstücke wurden entweder auf Mistplätzen abgegeben und dort gesichtet oder sind nicht abgeholte Fundgegenstände oder nicht mehr benötigte Möbel und Utensilien der Stadt Wien. Auf zum Shoppen!

Abschließend möchte ich sagen, dass mir die Rundfahrt sehr gut gefallen hat- nicht nur habe ich gelernt, wie der Müll in Wien versorgt wird, sondern auch, dass ich vorsichtiger Müll trennen muss! Vieles haben wir neu entdeckt und auch näher kennengelernt, aber das wichtigste ist wohl: Müll vermeiden, dann brauchen wir erst gar nicht über die Entsorgung nachzudenken!

Sophia Raunig und Claudia Hickel