World Press Photo 2021

Im Oktober besuchte die 8A gemeinsam mit ihrer Klassenvorständin die World Press Photo 2021- Ausstellung in der Galerie Westlicht, wo jährlich die besten Pressefotos ausgestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler der 8A schrieben zu diesen berührenden und nachhaltig beeindruckenden Fotografien Kommentare und stellten auf diese Weise einen ganz persönlichen Bezug zu den Bildern her. Ihre Texte animieren, die Bilder noch einmal genauer und vielleicht auch auf eine neue Art zu betrachten.

Die Bilder der World Press Photo 2021 -Ausstellung dürfen mit freundlicher Genehmigung der Galerie Westlicht auf unserer Schulhomepage veröffentlicht werden. (Christine Hecke)


Trostlos, aber glücklich

Tatiana Nikitina, Porträt, autistische Tochter und Vater mit Spielflugzeug

Dieses Bild ist ein absoluter Eyecatcher. Tatiana Nikitina hat dieses einfache und schlichte Foto geschossen, es drückt so viel aus, berührt einen und ist einfach gesagt wunderschön. Der Hintergrund und die Landschaft sind trostlos und grau, die Stadt sieht nahezu verlassen und brüchig aus und das Ödland, auf dem die zwei Personen stehen, ist eben, dunkel und scheint etwas Dunkles und Böses zu verbergen. Der Himmel zeigt einen trüben Pastellverlauf und ist von zahlreichen grauen Wolken verschleiert. Die Farben sind drückend, glanzlos und verblasst, auch die Gewänder der Personen sind zwar farbenfroher, heller und fröhlicher als die des Hintergrundes, dennoch sehr bleich. Nur das Spielflugzeug ist in einem strahlenden, kräftigen Rot-Orange. Das Düstere bringt aber das Glück und die Freude der beiden noch deutlicher hervor, denn Tochter und Vater strahlen bis über beide Ohren und bewundern das in der Luft gleitende Flugzeug, das so schwerelos, elegant und mit Leichtigkeit den Himmel erobert. Auf dem Bild ist die autistische zehnjährige Ksenia mit ihrem Vater, die in Moskau leben, zu sehen. Die beide halten einander an den Händen und strahlen eine gewaltige liebevolle Kraft aus. Man merkt, dass sie eine tiefe Verbundenheit haben und diesen Augenblick genießen, obwohl es Autisten eigentlich schwerfällt mit anderen zu interagieren. Ich selbst habe eine autistische Cousine und weiß, wie wertvoll solche Momente für beide sind und wie tief sich diese ins Herz gravieren. Oft weiß man nicht, was in autistischen Personen vor sich geht, ob sie einen verstehen oder ob sie etwas brauchen, doch in diesem Moment kann man sehen, dass beide genau wissen, wie sich der andere fühlt und dass sie diesen Augenblick in sich bewahren. Dieses Foto werde ich niemals vergessen. Danke dafür!

Mila Merkl


Can you read my Pokerface?

Spielen. Eine Aktivität, die oft komplett unterschätzt wird. Als ich dieses Bild sah, wurde mir wieder einmal bewusst, wie wichtig das Spielen schon im kindlichen Alter ist, und dass die Leidenschaft dafür auch nicht mit dem Alter abnimmt. Spielen bringt Menschen zusammen, es verbindet sie auf besondere Art und Weise. Wenn du die Karten in der Hand hältst, gibt es keinen Unterschied. Egal aus welchem Land du kommst, wie du aussiehst, was dein Beruf ist, wie alt du bist und welche Sprache du sprichst, fürs Spielen belangt es keiner Worte. Nur das Hier und Jetzt zählt. Sich in der Welt der Karten, des Denkens, des Vorhersehens zu verlieren ist für manche eine Zuflucht, für andere nur ein herausforderndes Abenteuer. Auf jeden Fall aber hat das Spielen etwas Magisches an sich. Dieses Bild bringt perfekt auf den Punkt, dass eben enorm viel dazugehört und es doch so viel mehr ist, als „nur ein Spiel“.

Leonie Stockhammer


Ein weiterer Flüchtling, ein weiteres Problem?

Auf diesem Bild ist ein junger Mann zu sehen. Auf den ersten Blick sieht es sehr schön aus: Das Licht fällt von links auf ihn, von rechts leuchtet ein rotes Licht auf sein Gesicht. Der Kontrast ist eher dunkel gehalten und wirkt mysteriös. Mysteriös und schön. Ein Portrait kann vieles sagen. Oder auch nichts. Die Betrachtung eines Bildes ist subjektiv, ob man es schön findet oder nicht. Jedes Bild hat eine andere Wirkung. Jeder hat andere urteile für Bilder. Vor allem, wenn es ein Bild von einem Menschen ist, welcher mehr Melanin in der Haut hat als andere. Vorurteile. Rassismus. Oder Respekt und keine Vorurteile. Die Menschen sind verscheiden so wie ihre Meinungen, Wahrnehmungen und Handlungen. Doch ist es moralisch richtig über einen Menschen anhand seines Aussehens zu urteilen? Das weiß inzwischen hoffentlich jeder. Natürlich nicht. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, Probleme und Sorgen. Sollten wir diese nicht zuerst erfahren, bevor wir anfangen zu urteilen? In diesem Fall handelt es sich um einen Christen. Sein Geburtsort ist Gabun (Afrika) und er ist nach Italien geflüchtet, um Wirtschaft zu studieren. Flüchtlinge haben nicht das Ziel in ein anderes Land zu flüchten, um dort Probleme zu schaffen. Sie wollen Geborgenheit. Sicherheit. Ein gutes Leben. Wolle wir das nicht alle? Genau das stellt die Fotografin für mich dar. Sie möchte diese vielen Flüchtlinge als Menschen zeigen, die ein Zuhause und Sicherheit brauchen.

Soraya Alemi


Das Superbaby

Das Pressefoto von Nuno Andre Ferreira ist bei einem großen Waldbrand in Portugal entstanden. Mein erster Eindruck war: Das ist nicht besonders spektakulär. Ein Auto im Vordergrund und im Hintergrund ein sich ausbreitender Waldbrand. Natürlich musste ich an die vielen Waldbrände in den USA (Kalifornien) und in Australien denken und an die vielen Tiere und Menschen, die dem Feuer zum Opfer fielen. Beim längeren Betrachten des Bildes stach mir aber das wahre Hauptmotiv des Bildes ins Auge. Ein Baby. Auf dem Rücksitz des Autos. Ganz ruhig und gelassen. Als gäbe es keine Gefahr auf der Welt. Als würden gerade nicht hunderte km2 Wald, Tiere und Pflanzen, nur so vor sich hinsterben. Das Baby scheint sich um nichts zu kümmern. Als könnte ihm nichts auf der Welt etwas anhaben können. Es ist unsterblich. Es ist Superbaby!

Viktor Matis

In einem Moment genießt man das Leben, im nächsten kniend inmitten einer Explosion

Am 4. August erschüttert eine massive Explosion, verursacht durch mehr als 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat, die libanesische Hauptstadt Beirut. Bei der Explosion wurden mehr als 200 Menschen getötet und 6.500 verletzt. Das Bild zeigt Elie Saab, welcher bei der Explosion schwer verletz wurde. Von Schutt und Asche umgeben, kniet er erschöpft in der Nähe des Ortes der massiven Explosion, während Feuerwehrleute daran arbeiten, die Brände zu löschen. Dieses äußerst dramatische und bewegende Bild wurde für das Weltpressfoto des Jahres nominiert. Die Wirkung des Fotos wird durch die düsteren Farben und den niedergeschlagenen und gleichzeitig auch emotionslosen Gesichtsausdruck erzielt. Dieses Bild ist ein echter Eyecatcher. Man hat kaum eine andere Wahl, als dem Ereignis Beachtung zu schenken. Wie heißt es: Manchmal sagt ein Gesicht mehr als tausend Worte. Das trifft hier definitiv zu. Das Bild bringt einen ganz schön zum Nachdenken. Es ist so als wäre man tatsächlich vor Ort. Wenn man solche bedeutungsschweren Momente betrachtet, merkt man, wie gut uns eigentlich geht und anstatt zu meckern, sollte man sich glücklich schätzen.

Lily Yasin


Der Mann im Feuer

Ich halte die Bildgeschichte von Lorenzo Tugnoli für einen ziemlichen eye-catcher, vor allem das Bild, auf dem ein Mann mit freiem, verwundeten Oberkörper vor riesigen Rauchwolken steht. Nachdem ich auch die Geschichte dazu gelesen habe, finde ich es sehr bewundernswert, dass der Fotograf in die Explosion (in Beirut) zurückgelaufen ist, um darüber zu berichten. Ich bin sehr dankbar für diese Fotoserie, weil mir so vor Augen geführt wurde, wie schrecklich die Explosion wirklich war und vor allem wird einem plötzlich viel klarer, zu welchen Katastrophen Korruption führen kann.

Oli Calvet

Logisch: Nicht nur Menschen können einem helfen!

Dieses Bild hat meine Aufmerksamkeit geweckt, da man sehen kann, dass eine berührende und tragische Hintergrundgeschichte hinter diesem Pressefoto steckt, oder nicht? Auch wenn es zuerst befremdlich scheint, dass ein Pferd in ein Krankenhaus einbricht und eine schwerkranke Frau und ihren Sohn anstarrt, wie sie einen bedeutungsvollen Moment teilen, wird– meiner Meinung nach –schnell klar, dass das Pferd nicht ohne Grund im Raum steht, sondern es ein wichtiger Teil ihres Lebens ist. Beim Durchlesen der Hintergrundgeschichte, erfährt man: Es handelt sich hierbei um ein Therapiepferd und dieses Foto verdient zurecht seinen Platz in der World Press Photo-Austellung 2021.

Kiana Mayer


Helfer auf vier Beinen

Dieses Foto von Jérémy Lempin ist mir in der Word Press Photo-Ausstellung aufgefallen, weil es als einzelnes Bild an der Wand hing und die Farben auf der dunklen Wand ziemlich auffallend waren. Auf den ersten Blick wirkt das Foto ein wenig verwirrend, aber nach dem Lesen der Hintergrundgeschichte war ich sehr berührt. Außerdem wurde mir nach dem Lesen bewusst, dass jeder Teil dieser Momentaufnahme seine eigene Bedeutung hat. Ich finde es wirklich schade, dass solche Bilder in Zeitungen kaum oder eigentlich nie gezeigt werden, obwohl solche Bilder schöne Geschichten erzählen.

Sara Türke

Eine Schneise durch die Landschaft

Es sind faszinierende Bilder: auf der einen Seite eines Hügels ein kunstvoll gestalteter buddhistischer Tempel, umgeben von dichtem grünem Regenwald, durch einen senkrechten Strich in der Landschaft getrennt von einer wüsten braunen Jademiene. Der direkte Vergleich von Natur und deren Zerstörung Seite an Seite.
Die „World-Press-Photo Ausstellung“ ist voll von solchen bedeutungsschweren Bildern. Es werden in einzelnen Fotografien dramatische Geschichten von Leid, Zuneigung, Desaster und grotesken Begebenheiten wie dieser Szenerie in Myanmar erzählt.
Die gezeigte Jademine ist eine von vielen in Myanmar, auf welche sich ein Großteil der Wirtschaft des Landes stützt. Rund 40% des BIPs hat der Jadeabbau in den letzten Jahren hier ausgemacht. Doch das grüne Gold hat seinen Preis, Hektar um Hektar von Regenwald müssen abgeholzt werden, wobei die Arbeiter*innen der Minen nicht viel besser behandelt werden als besagte Bäume. Zusätzlich destabilisieren die Minenarbeiten die Landschaft, wodurch regelmäßige Erdrutsche und Schlammlawinen keine Seltenheit sind. Einer dieser Erdrutsche kostete dieses Jahr rund 170 Menschen das Leben. Also eigentlich nichts Neues: Die Umwelt wird vernichtet, und Arbeiter*innen lassen bei unbeschreiblichen Bedingungen ihr Leben, um massenweise ein Produkt zu gewinnen, welches dann in den Rest der Welt verschickt wird, wo wir uns vielleicht über ein kleines Jademedaillon freuen. Das ist die Trennung von Arbeiter*in und Produkt, das ist Kapitalismus, damit haben wir seit unserer Kindheit leben gelernt.
Und doch ist es hin und wieder hilfreich, wenn wir daran erinnert werden, was genau die Ökosysteme dieses Planeten zerstört, und was die armen Länder arm hält und dass wir eigentlich etwas dagegen unternehmen müssten. Dieses Bild liefert den Kontrast, den bizarren Vergleich, Seite an Seite: wie es weitergeht, wenn sich nichts verändert und wie es sein könnte, wenn die unendliche Gier nicht der einzige Antrieb des Menschen wäre.

Tim Raimund

Wirtschaft vor Umwelt

Beim Ansehen der Fotos in der World Press Photo 2021 Ausstellung ist mir dieses hier stark in Erinnerung geblieben. Der Kontrast zwischen dem buddhistischen Tempel im Grünen auf der einen Seite des Berges und dem öden, toten Land auf der anderen Seite ist schockierend. Ist es Recht, dass die Wirtschaft die Vegetation eines Berges und die Ruhe eines Tempels vernichtet? Nein. Die Probleme, welche in Myanmar aufgrund des Jadeabbaus entstehen, müssen in den Griff bekommen werden. Einen Jadestein zu kaufen, der bekannt für seine Heilkraft, Harmonie und Gleichgewicht ist, der unter solch brutalen Umständen abgebaut wird, nur um ihn auf seinem Gesicht herumzurollen, macht natürlich sehr viel Sinn.

Lara Candari

Ein neues Leben

Durch dieses Bild werden einem nicht nur die kleinen, noch nicht vollständig entwickelten Kaulquappen des Wiley Glasfrosches gezeigt, sondern es regt einen auch zum Nachdenken an. Die Schlichtheit und die guten Farbkontraste des Bildes zeigen neues Leben. Neues Leben, das für jeden gleiche Möglichkeiten und Chancen bietet und vielleicht dazu führt, dass es sich auch einmal selbst fortpflanzen wird. Jedoch ist über diese Exemplare noch nicht alles bekannt, weshalb diese Frösche womöglich noch das ein oder andere Geheimnis bewahren.

Anton Buschek

Die Superhelden des Jahrzehnts

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich generell kein großes Interesse an Pressefotos oder ähnlichem habe. Meiner Meinung nach haben die wenigsten Bilder dieses gewisse Etwas. Viele Menschen verschicken Fotos durch die ganze Welt. Man gibt einen Suchbegriff ein und bitte: Da hat man das gesuchte Foto. Man kriegt sogar zu viele Fotos. Doch als ich das Foto dieser Frau auf der World Press Photo Ausstellung 2021 gesehen habe, hat mich ihre Müdigkeit und Erschöpfung einfach gepackt. Diese Entkräftung und Schwäche konnte man ihr so gut ansehen. Die Abdrücke der Schutzkleidung sind nicht zu übersehen. Und es fühlt sich so an, als würde man genau verstehen, was sie durchgemacht hat. Aber natürlich ist das nicht möglich. Warum nicht? Niemand, der nicht direkt die kranken Menschen versorgt hat, nächtelang, ohne Schlaf und Pause, kann verstehen, was diese Leute durchgemacht haben. Unsere Aufgabe ist es, ihnen die nötige Ehre zu erweisen. Sie verdienen sie nämlich.

Elena Pilic

Unermüdliche Arbeit von Pflegepersonal und Ärzteteam

Die Corona-Pandemie hinterlässt bei jedem seine Spuren, auf diesem Bild werden sie jedoch in Szene gesetzt. Das Pflege- und Ärzteteam musste viele Stunden unermüdlicher Arbeit in „Vollvermummung“ zubringen. Trotzdem war der normale Arbeitsenthusiasmus gefordert. Unermüdliche Stunden auf Intensivstationen und selbst in nahezu Isolation, müssen Schicksale von Menschen aufgenommen werden. Dies hinterließ auch Spuren: Starke Druckstellen und Hautirritationen um Stirn und Nase. Doch waren dies wirklich die schlimmsten Blessuren? Nein, auch die eigene Psyche muss gelitten haben. Ausdruck des gezeigten Bildes ist die Anstrengung, Erschöpfung und Verzweiflung.

Solche und andere Bilder werden in der World Press Photo 2021 Ausstellung gezeigt und in Szene gesetzt. Vermittelte Botschaft: Situationen des täglichen Lebens zu beleuchten und es den Menschen näherzubringen. Es ist interessant, wie Situationen von Pressefotografen in Licht gerückt werden. Emotionen, welche man so noch nicht wahrgenommen hat. Geschichten, die bewegen. Zum Nachdenken anregen. Meinung verändern. Die Interpretation der Hintergrundgeschichte kann ohne Begleittext frei und zwanglos passieren. Jedes Bild erzählt seine ganz persönliche Geschichte. 

Psycho-Puppen oder doch nur mütterliche Liebe?

Bei dem Anblick der World Press Photo Ausstellung 2021 im Westlicht ist mir dieses Bild besonders aufgefallen. Als Erstes dachte ich, dass es sich um ein Foto eines Menschen handelt, eines Babys, doch als ich die Bildunterschrift gelesen habe, wurde mir für einen Moment ganz anders. Es handelt sich um ein sogenanntes Reborn-Baby, diese sind dazu da, um Muttergefühle auszuleben (z.B. nach einer Fehlgeburt). Meiner Meinung nach ist es sehr schräg mit dem „Abbild“ eines verstorbenen Kindes rumzulaufen und es wie ein echtes zu behandeln. Es ist sicher hilfreich als Bewältigung für den Tod des Kindes, doch mit der Zeit stürzt es die Eltern noch mehr in die Trauer. Das Ersatzbaby ist kein echtes und wird es auch nie sein, egal wie sehr es nach Baby ausschauen oder riechen mag. Stell dir vor, dein Baby wäre einfach eine Puppe – Ist schon ein wenig krank, oder? Ich in meiner Situation als 17-jährige Schülerin finde diese Erfindung ein wenig bizarr, doch die Hintergründe kann ich dennoch ein bisschen verstehen.

Sophia Zsak

Atmet dein Baby? Nein!

Mein erster Gedanke bei diesem Bild ist natürlich: Wow, süßes Baby! Allerdings muss man nur ein klein wenig Hintergrundinformation zu dem Foto bekommen und zumindest für mich ändert sich dieses Bild dramatisch! Es ist ja kein gewöhnliches Baby zu sehen, sondern ein „Reborn-Baby“. Eine Puppe. Ein nicht reales Wesen. Im Moment, als ich dies erfahren habe, fand ich es erst mal krank. Dann habe ich weiter darüber nachgedacht, dass dein Baby einfach eine Puppe wäre und fand es immer noch krank. Die Idee hinter so einem „Reborn-Baby“ ist ja eigentlich eine sehr gute, diese Puppen sollen für Menschen da sein, die keine Kinder kriegen können bzw. diese tragisch verloren haben. Aber wieso eigentlich künstliche Babys bei der World Press Photo Ausstellung 2021? Ich zumindest kann mir diese Frage nicht beantworten, da es diese Puppen schon seit den 90ern gibt. Aber ganz allgemein, für mich wäre so eine Puppe eher der Start eines Horrorfilms und nicht ein süßer Babyersatz!

Lukas Marcher

Immigrantinnen

Ich habe dieses Bild ausgewählt, weil ich es sehr schön finde. Nicht nur das Foto, sondern auch die Geschichte hat mich sehr berührt. Dieses Bild erzählt die Geschichte zweier junger Mädchen, die aus persönlichen Gründen von Nigeria nach Italien immigriert sind. Die zwei jungen Mädchen unterstützen einander. Das können die Zuschauer und Zuschauerinnen aus dem Bild sehen.  Doch warum hat die Fotografin sich entschieden das Bild vor dem Meer zu machen? Geht es um die Ästhetik oder hängt es mit der Geschichte zusammen? Das Meer kann als als Symbol für die Migration gesehen werden. Meine Meinung nach hat die Fotografin es sehr gut geschafft, diese Geschichte auf ein Foto zu übertragen. Das ist sehr berührend. Je länger man dieses Bild betrachtet, desto mehr Details findet man. Es bringt den Zuschauern und Zuschauerinnen zum Nachdenken. Wie haben diese Frauen vorher gelebt und warum sie immigriert ?  Fühlen sie sind nun besser? Diese Bilderreihe hat beim World Press Photo 2021 den zweiten Platz bei Kategorie ,,Geschichten“ gewonnen.

Kristina Salnikova

Die Verwüstung des Kapitalismus

Am 13.10.21 konnten wir mit unserer Klasse die World Press Foto Ausstellung besichtigen und ein Bild, das mir vor allem ins Auge gestochen ist, ist von dem Fotographen Ezra Acayan geschossen worden. Am 12. Januar, als das Bild gemacht wurde, brach der Vulkan in der Provinz Batagas auf der Insel Luzon, Philippinen, aus. Dabei spuckte er Asche bis zu 14km in die Höhe und sorgte für viel Verwüstung. Ezra Acayan war in der Lage einen besonderen Moment während dieses Vorfalls mit seiner Kamera einzufangen: Auf diesem Bild sieht man einen Mann, der während des Ausbruchs des Vulkans, unter dem Ascheregen und dem Eruptionsgewitter versucht, mit einem Wassereimer, sein Auto von den Massen an Asche zu befreien. Im Hintergrund sieht man auch noch die Rauch – oder Aschenwolke der Eruption. Ich persönlich würde während eines Vulkanausbruchs nicht unmittelbar bei der Gefahrenstelle bleiben, um mein Auto zu säubern. Das Bild schaut wirklich beeindruckend aus, es wird einem dabei aber auch bewusst, in welcher Armut viele Leute leben müssen, dass man sogar sein Leben aufs Spiel setzt, um zu verhindern, dass sein Auto nicht durch die Asche zerstört wird. Ich gehe davon aus, dass für diesen Mann sein Auto einen sehr großen Wert hat und dieses eine große Hilfe ist, um sein Leben in Takt zu halten.  Wir können uns glücklich schätzen, dass unser Versicherungssystem in so einer Situation aushelfen würde. Zwar werden wir über den Tag oft daran erinnert, wie der Kapitalismus unser eigenes Leben zum Himmel und das Leben der anderen zur Hölle macht, trotzdem muss ich mich jedes Mal auf Neue schlecht fühlen, wenn ich mal wieder daran erinnert werde.

Georg Telisselis